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Klimawandel und Unwetter: Städte und Kommunen müssen sich auf Starkregen und urbane Sturzfluten vorbereiten

Das Unwetter von vom 22.06.2023 hat erneut die Verwundbarkeit unserer Siedlungsgebiete gegenüber extremen Wetterereignissen deutlich gemacht. In den letzten Jahren haben Starkniederschläge immer wieder schwere Überschwemmungen verursacht, mit erheblichen Sachschäden und sogar Verlust von Menschenleben. Die zunehmende Häufigkeit solcher Ereignisse, auch fernab von Gewässern, erfordert von uns allen einen verstärkten Fokus auf den Schutz vor urbanen Sturzfluten. Die Deutschen Versicherer haben langjährige Erfahrungen in der Regulierung von Überflutungsschäden. Es zeigt sich, dass etwa die Hälfte dieser Schäden auf lokal begrenzte Extremereignisse zurückzuführen ist. Diese urbanen Sturzfluten stellen eine große Herausforderung dar, der wir uns stellen müssen. Der Klimawandel erhöht den Handlungsdruck weiter, um bereits heute auf kommunaler Ebene Maßnahmen zur Anpassung und gezielten Vorsorge gegenüber diesen Schäden zu ergreifen. Lange Zeit wurden extreme Wetterereignisse im stadthydrologischen Kontext, in der Bauleitplanung und der Straßenplanung weitgehend vernachlässigt. Ein Bewusstseinswandel hat jedoch in den letzten Jahren eingesetzt. Die Sicherstellung eines angemessenen Überflutungsschutzes liegt hauptsächlich in der Verantwortung der Betreiber der Entwässerungssysteme. Dennoch besteht bei besonders starken Regenereignissen ein Risiko von Überlastungen, da das erreichbare Schutzniveau begrenzt ist.


Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Kommunen zukünftig verstärkte Aufmerksamkeit auf die Überflutungsvorsorge richten. Vorausschauende Risikobetrachtungen und zielorientierte Vorsorgemaßnahmen sind unerlässlich. Dabei sollten in den nächsten Jahren unter anderem vorausschauende Anpassungsstrategien, mehr Systemflexibilität und ein integrales Risikomanagement erarbeitet und etabliert werden. 


Die Überflutungsvorsorge bei seltenen und außergewöhnlichen Starkregenereignissen ist eine gemeinsame Aufgabe. Die Kommunen waren bisher weitgehend auf sich allein gestellt. Bereits Ende 2011 wurde eine verbandsübergreifende DWA/BWK-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die Herausforderungen der kommunalen Überflutungsvorsorge fachlich aufzubereiten und praxisorientierte Hilfestellungen für Fachplaner und Entscheidungsträger zu erarbeiten. Die daraus entstandene BWK-Fachinformation BWK - F 1/2013 bietet eine Hilfestellung für den Einstieg in eine wirksame Vorsorgeplanung. Der Praxisleitfaden behandelt mögliche Vorgehensweisen zur Gefährdungsabschätzung und Risikobewertung sowie kommunale und private Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge. Der Leitfaden zeigt anhand von anschaulichen Beispielen auf, wie Überflutungsgefahren in Siedlungsgebieten erkannt werden können, wie infrastruktur- und objektbezogene Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge konkret aussehen können und welche Akteure hierbei gefordert sind. Hierbei werden sowohl planerische, technische als auch administrative Vorsorgemaßnahmen auf kommunaler und privater Ebene behandelt.


Die BWK-Fachinformation BWK - F 1/2013 "Starkregen und urbane Sturzfluten - Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge" ist im Online Shop Shop | BWK-Bundesverband e.V. (verbandonline.org) erhältlich.

Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Thorsten Albers

Salzstraße 1

21335 Lüneburg

Tel.: 04131 206 39 80

pressestelle@bwk-bund.de

ViSdP: Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft,

Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) e.V.